
Simulation eines verformten Achsschenkels mit Riss
Quelle: BAM, Fachbereich Integrität von Schweissverbindungen
Projektlaufzeit
01.07.2020 - 21.12.2022
Projektart
Projektstatus
Geschlossen
Kurzbeschreibung
Das Festigkeitspotential der neuen Generation von bainitischen Schmiedestählen soll für für zyklisch belastete Sicherheitsbauteile im Nutzfahrzeugbereich genutzt werden.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
LKW Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
- Erarbeitung einer analytischen Vorgehensweise und Bereitstellung geeigneter Rechenwerkzeuge
- Abgleich der Ergebnisse mit experimentell ermittelten Bruchwiderstandswerten (Hochlage und duktil-spröder Übergangsbereich) unter Einbeziehung statistischer Methodik
- Anwendung einer Korrelation der bruchmechanischen Risswiderstandswerte mit Kennwerten des Kerbschlagbiegeversuchs. Ziel ist die routinemäßige Anwendung bei Herstellern.
Quelle: BAM
Träger
Forschungsgesellschaft Stahlverformung e.V. (FSV)
Projektpartner
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Fraunhofer-LBF in Darmstadt
Förderer
IGF - Industrielle Gemeinschaftsforschung
B³ - Bedeutung der Kerbschlagarbeit für das Bruchverhalten zyklisch belasteter Sicherheitsbauteile aus bainitischem Schmiedestahl
Zu den am stärksten belasteten Bauteilen in Nutzfahrzeugen gehören die Achsschenkel. Die Materialien dieser Sicherheitsbauteile müssen besonders belastbar sein. Bei Überlastung können Risse entstehen, die schließlich zum Achsbruch führen. Sobald in sicherheitsrelevanten Bereichen neue Materialien zum Einsatz kommen, müssen deren Eigenschaften und Kennwerte genau bekannt sein. Um das Festigkeitspotential der neuen Generation der bainitischen Schmiedestähle für zyklisch belastete Sicherheitsbauteile im Nutzfahrzeugbereich ausschöpfen zu können, wird nun ein Bemessungs- und Freigabekonzept entwickelt. So soll der sichere Betrieb gewährleistet und der Transfer von werkstofftechnischen Innovationen ermöglicht werden.
Verformung vor Bruch
Der Grundgedanke für die zu entwickelnde Methodik kann mit „Verformung-vor-Bruch“ bezeichnet werden. Wird der Achsschenkel eines LKW während einer Überlastung über ein bestimmtes Maß hinaus plastisch deformiert, so hat das einen Effekt auf das Lenkverhalten des Fahrzeugs. Dies wird vom Fahrer als Defekt wahrgenommen. Entscheidend ist, dass der Achsschenkel zu diesem Zeitpunkt noch nicht bricht, so dass Zeit für Sicherungsmaßnahmen bleibt. Da nicht ausgeschlossen ist, dass sich im Zuge der Vorbelastung am geometrischen Übergang von Zylinder und Grundplatte ein Riss gebildet hat, erfordert der Festigungsnachweis den Einsatz bruchmechanischer Methoden. Ergebnis der Untersuchungen ist der zu fordernde Mindestrisswiderstand unter Überlastbedingungen, wobei zu unterscheiden ist, ob der Werkstoff in der Hochlage oder im duktil-spröden Übergangsbereich versagt. Anschließend wird eine konservative Korrelation mit Kennwerten des Kerbschlagbiegeversuchs vorgenommen, die die routinemäßige Anwendung des Konzepts erleichtern soll.

Verformter Achsschenkel eines Nutzfahrzeugs. Die für diesen Zustand berechnete Rissspitzenbelastung entspricht dem zu fordernden Mindestrisswiderstand, der mit dem Kriterium „Verformung vor Bruch“ gerecht wird.
Quelle: BAM, Fachbereich Betriebsfestigkeit und Bauteilsicherheit
Projektleitung
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Fachbereich Integrität von Schweissverbindungen, Prof. Dr.-Ing. U. Zerbst
Fachbereich Betriebsfestigkeit und Bauteilsicherheit, Dr.-Ing. W. Baer
Projektpartner
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
LBF - Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit
Förderung
Das IGF-Vorhaben 20873 der Forschungsgesellschaft Stahlverformung e.V. (FSV) wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Quelle: AiF und BMWK