Menschen sollen sich auf ihre fachliche Arbeit konzentrieren können – ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne sich verstellen zu müssen.


Oliver Hahn, Koordinator Netzwerk Pride@BAM

Vielfalt, Toleranz und Inklusion sind zentrale Werte der BAM. Mit dem Aufbau des Netzwerks Pride@BAM setzt die Bundesanstalt ein klares Zeichen für eine offene, respektvolle und diskriminierungsfreie Arbeitskultur. Das Netzwerk bietet queeren Mitarbeitenden sowie ihren Allies eine Plattform für Austausch, Vernetzung und gegenseitige Unterstützung – und bringt LGBTQIA+-Themen aktiv in den wissenschaftlich-technischen Arbeitsalltag ein. Wir haben mit Oliver Hahn aus dem Fachbereich Kunst- und Kulturgutanalyse gesprochen, der das Netzwerk mit aufgebaut hat.

Oliver Hahn, Interview Pride@BAM

Quelle: BAM

Herr Hahn, warum engagieren Sie sich für Pride@BAM?

Mein Coming-out bei der BAM begann mit einem Witz – einem „Schwulenwitz“, der in einer Gesprächsrunde gemacht wurde. Ein Kollege kam danach zu mir und sagte: „Das darfst Du Dir nicht bieten lassen!“ Also habe ich das Gespräch gesucht. Ich sagte dem Kollegen: „So schlimm war der Witz gar nicht – ich bin schwul, ich kann das ganz gut einschätzen.“ Die Reaktion war ehrlich und respektvoll: Er hat sich aufrichtig entschuldigt. So etwas kam nie wieder vor. Diese Erfahrung war für mich prägend – denn viele kennen solche Situationen, ob queer oder nicht. Es sind kleine Momente, die zeigen: Wir brauchen Räume für Offenheit, Austausch und gegenseitigen Respekt.

Was ist das Ziel von Pride@BAM – und wie zeigt sich das im Arbeitsalltag?

Wir möchten ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem sich niemand verstecken muss. Menschen sollen sich auf ihre fachliche Arbeit konzentrieren können – ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne sich verstellen zu müssen. Pride@BAM ist ein Safe Space und ein sichtbares Signal innerhalb der Organisation. Wir möchten queere Themen stärker im Arbeitsalltag verankern, interne wie externe Vernetzung fördern und ein Bewusstsein dafür schaffen, wie sehr Vielfalt unser gemeinsames Arbeiten an der BAM bereichert.

Wie trägt das Netzwerk zur Unternehmenskultur der BAM bei?

Sicherheit Sichtbarkeit und Sensibilisierung sind zentrale Bausteine. Das bedeutet: Wir sprechen offen über Themen wie geschlechtliche Identität, sexuelle Orientierung oder strukturelle Diskriminierung – und wir prüfen, wo bestehende Prozesse und Richtlinien noch inklusiver werden können. Unsere Vision ist eine BAM, in der sich alle Menschen frei entfalten können – unabhängig davon, wen sie lieben oder wie sie sich identifizieren.

Wie können sich Mitarbeitende oder auch neue Kolleg*innen im Netzwerk engagieren?

Ganz unkompliziert! Wir freuen uns über jede Form der Beteiligung – ob aktiv oder einfach nur interessiert. Alle sind willkommen – unabhängig davon, ob man selbst zur LGBTQIA+-Community gehört oder sich als Ally versteht.

Die BAM ist regelmäßig beim lesbisch-schwulen Stadtfest in Berlin-Schöneberg dabei. Warum ist das wichtig?

Das ist für uns mehr als ein symbolischer Auftritt. Unsere Teilnahme am Stadtfest ist ein klares Zeichen: Die BAM steht hinter ihrem Netzwerk – auch öffentlich. Wir zeigen, dass die BAM als wissenschaftlich-technische Einrichtung bunt, offen und vielfältig ist. Es geht darum, Vorurteile abzubauen, mit Menschen ins Gespräch zu kommen und die BAM als moderne Arbeitgeberin zu präsentieren, die Wert auf ein respektvolles Miteinander legt.

Join BAM: Where Pride meets Security in Technology and Chemistry.

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Quelle: BAM


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