Mikroben fressen sich sogar durch Stahl

Mikrobiell beeinflusste Korrosion betrifft alle Materialien. Die BAM forscht interdisziplinär und global vernetzt.

Quelle: BAM

Werkstoffe und Materialien besser schützen

Biokorrosion beschreibt die durch Lebewesen bewirkte Veränderung von Materialien. Sie führen oft zu deren Beschädigung und haben damit teils erhebliche Konsequenzen für Mensch, Technik und Umwelt.

Wir fokussieren unsere Aktivitäten auf die Erforschung mikrobiell beeinflusster Korrosion (MIC). Zahlreiche Anlagen der Energieversorgung wie Windenergieanlagen, Leitungen für Gase und Treibstoffe, Speicher (z.B. für Wasserstoff), aber auch wichtige Infrastrukturen wie Häfen, Wasser- und Abwasseranlagen können von MIC betroffen sein.

Trotz intensiver Bemühungen ist bislang kein wirkungsvoller Schutz gegen MIC bekannt. Neueste Erkenntnisse legen nahe, dass infolge der globalen Erwärmung die Schäden noch deutlich zunehmen werden.

Im modularen HI-Tension Umwelt-Simulationslabor der BAM untersuchen wir die Interaktion von Mikroorganismen mit ganz unterschiedlichen Materialien. Wir klären grundlegende Mechanismen auf, entwickeln Gegenmaßnahmen sowie entsprechende Prüfmethoden und bringen sie validiert in internationale Normungsgremien ein. Dabei können wir auf eine langjährige Expertise, die herausragende Laborausstattung und Forschungsinfrastruktur der BAM sowie eine breite Vernetzung mit akademischer Welt und Industrie zurückgreifen.

Mit ihrer konsequent interdisziplinären Erforschung des Themas ist die BAM eine ideale Forschungspartnerin, um gemeinsam wirkungsvolle Strategien gegen Biokorrosion zu entwickeln.

Leistungen und Kompetenzen im Bereich Biokorrosion

Unsere Expertise umfasst:

  • Grundlagenforschung zur Aufklärung der Mechanismen von mikrobiell beeinflusster Korrosion
  • Simulation und Weiterentwicklung natürlicher Prozesse im Labormaßstab
  • Entwicklung von Modellierungen und Vorhersagemodellen
  • Analyse von Korrosionsprodukten
  • Untersuchung von mikrobiell beeinflusster Korrosion in Kavernen für die Wasserstoffspeicherung und in Endlagerstätten für nukleare Abfälle
  • Analyse von mikrobiell beeinflusster Korrosion bei der Additiven Fertigung
  • Erfassung wichtiger Umweltparameter (Temperatur, pH-Wert, Sauerstoff-, Sulfid/Sulfatgehalt, Gaszusammensetzung etc.) mittels spezieller Sensorik
  • Multielement-Einzelzellenanalytik
  • Fluoreszenzmikroskopie, beispielsweise konfokale Laserscanning-Mikroskopie oder Epifluoreszenzmikroskopie
  • Mitwirkung bei der internationalen Normung und Standardisierung
Grafik: Unser Fokus im Bereich Biokorrosion

Unser Fokus im Bereich Biokorrosion

Quelle: BAM

Ausgewählte Projekte

  • MIC: HI-Tension
  • Mi-MIC: Korrosionsprodukte
  • Pilze: Verwitterung von Eisensilikaten
  • MIC im Endlager
  • Additive Manufacturing und MIC
  • MIC: Wasserstofflagerung in Salzkavernen
  • MIC an Schweißverbindungen

Euro-MIC - European Network for MIC Management – New paths for science, sustainability and standards

Forschungsprojekte der BAM finden Sie in der Datenbank ReSEARCH.

Publikationen

BAM-Datenbank PUBLICA

Weitere Informationen

Weiterführende Informationen