Wie können wir durch intelligente Kreislaufwirtschaft 80% der Bauabfälle in Europa vermeiden?
Nachhaltiges Bauen meets Circular Economy
Die durchschnittliche Lebensdauer eines Gebäudes in Europa beträgt knapp 40 Jahre, dann wird es abgerissen. Der Grund ist oft so genannte funktionelle Überalterung: Soll ein Gebäude oder auch nur ein Teil davon einer Neu- oder Umnutzung zugeführt werden, fehlen für die Zulassung die erforderlichen Informationen zur ursprünglichen Bauweise. So fällt die Entscheidung zumeist zugunsten eines Abrisses und Komplettneubaus.
Aus dieser Praxis resultiert eine große Menge an Bau- und Abbruchabfällen, die 25-30 Prozent des gesamten Abfalls in Europa ausmachen. Zwar erscheint die Recyclingrate in diesem Sektor mit 75 Prozent auf den ersten Blick hoch. Doch die meisten Bauabfälle werden im Straßenbau eingesetzt und sind für die Kreislaufwirtschaft nicht mehr nutzbar. Wertvolle Bauteile wie Gipskartonplatten, Fenster und Fassadenelemente enden gewöhnlich auf Deponien.
Wir stellen Ihnen u.a. das Projekt REINCARNATE vor, das die Idee der Kreislaufwirtschaft in der europäischen Bauindustrie verankern und durch innovative Lösungen den Lebenszyklus von Gebäuden, Bauprodukten und Materialien signifikant verlängern will. Ganz konkret erprobt werden die Lösungsansätze u.a. bei der Sanierung und Umnutzung des Flughafens Tempelhof, einem der derzeit größten Bauprojekte in Berlin.
Online-Vortrag: Prof. Dr. Sabine Kruschwitz, Fachbereich Zerstörungsfreie Prüfung, BAM
Sprache: Englisch