2000: Schadensanalyse zur MS Estonia
Die BAM führt im Jahr 2000 eine Schadensanalyse an der 1994 gesunkenen der Ostseefähre MV ESTONIA durch. Ziel ist die Ursachenklärung der Schäden am Frontschott. Die übergebenen Prüfstücke lagen bereits sechs Jahre im Meerwasser und waren für Bruchflächenuntersuchungen nicht mehr verwertbar. BAM Experten führen deshalb mechanische und explosive Vergleichsuntersuchungen an Schiffbaustahl durch und kommen zu dem Ergebnis, dass nicht eine vermutete Explosion, sondern die übliche Vorbehandlung der Blechoberflächen für den Farbanstrich zur gefundenen speziellen Gefügeveränderung im Material der Prüfstücke führt.
2006: Gutachten zu umgeknickten Strommasten in Münsterland
Im November 2005 kommt es im Münsterland durch Eis- und Schneelasten zu dutzenden umgeknickten Strommasten. 250.000 Menschen sind ohne Strom, einige von ihnen bis zu 50 Stunden lang. Die BAM erstellt ein Gutachten zu den beschädigten Masten. Das Ergebnis: Eine Verkettung verschiedener Faktoren führte zum Versagen: neben Unwetterbelastungen gab es Materialschwächen.
2009: Schadensanalyse zur Entgleisung des ICE 518 in Köln
Im Juni 2008 zerbricht eine der 32 Radsatzwellen des ICE 518 in der engen Ausfahrtkurve des Kölner Hauptbahnhofs. Der Zug kann durch eine Notbremsung zum Stehen gebracht werden. Die BAM führt eine Unfall-Ursachenforschung durch und findet Ermüdungsrisse im Material. Daraufhin verkürzt die Aufsichtsbehörde Eisenbahn-Bundesamt (EBA) die Intervalle zur Ultraschall-Kontrolle aller ICE-3-Radsatzwellen von 300.000 auf 60.000 und teilweise sogar 30.000 Kilometer Laufleistung.
2015: Transportverbot für CASTOR Behälter
Bei der Überprüfung von CASTOREN stellt die BAM Qualitätsmängel an den Tragzapfen fest. Diese Edelstahl-Tragzapfen dienen als Haken für den Transport und müssen vorher per Ultraschall auf Unregelmäßigkeiten überprüft werden. Von rund 1100 bereits beladenen und eingelagerten Behältern werden 315 identifiziert, deren Tragzapfen weiter zu untersuchen sind. Die BAM ordnet ein Transportverbot für diese CASTOREN an.