
Frau Marie Hoffmann bei der Probenpräparation für das SCALE-Projekt. Es sollen mineralchemische und mineralogische Untersuchungen mit verschiedenen (elektronen-)mikroskopischen Verfahren durchgeführt werden.
Quelle: BAM
Projektlaufzeit
01.12.2016 - 30.11.2020
Projektart
Verbundforschungsprojekt
Projektstatus
Geschlossen
Kurzbeschreibung
Im Projekt SCALE werden innovative Technologien zur effizienten Rückgewinnung von Scandium (Sc) aus industriellen Reststoffen erforscht und weiterentwickelt. Die BAM erarbeitet in einem Arbeitspaket das Inventar Sc-haltiger Industrie-Reststoffe.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Richard-Willstätter-Straße 11
12489 Berlin
Laborkolben mit synthetisiertem Goethit Quelle: BAM
Quelle: BAM
Es sollen innovative und selektive Methoden für zwei verschiedene metallurgische Reststoffe mit dem Ziel einer kommerziellen Produktion von Scandium-Konzentrat (mindestens 20 Gew.%) entwickelt werden. Das Scandium-Konzentrat soll zu Sc2O3 und ScF-Verbindungen (mindestens 99%ige Reinheit) mittels innovativer Technologien veredelt werden. Außerdem soll die Nachhaltigkeit der entwickelten Technologien beurteilt und die wissenschaftlichen Grundlagen für eine zukünftige europäische Scandium-Industrie erarbeitet werden.
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Förderung
Horizon 2020 Programm der EU
Grant Agreement n° 730105
Gesamtkosten: 7.706.625 €
EU Fördersumme: 7.000.000
Koordination
AoG - Aluminium of Greece
Partner
17 weitere Partner aus EU-Ländern
SCALE - Production of Scandium compounds and Sc-Al alloys from European metallurgical by-products
Scandium zählt seit 2017 zu den kritischen Rohstoffen und ist im Moment eines der teuersten Elemente auf dem Markt. Daher gehört dessen effiziente (Rück-) Gewinnung und Produktion zu den wichtigen Forschungs- und Wirtschaftsinteressen der Europäischen Union.
Der technologische Fortschritt und die neuen Möglichkeiten der Materialwissenschaften stehen in engem Zusammenhang mit der Verfügbarkeit von Metallen und Legierungen. In den letzten Jahren sind besonders die so genannten Technologiemetalle immer mehr in den Fokus gerückt. Dazu gehören seltene Erdelemente (SEE), Indium, Germanium, Gallium, Lithium, Platin-Gruppe-Metalle, Niob etc. Sie haben selbst bei geringen Konzentrationen einen großen Einfluss auf bestimmte Materialeigenschaften.
Das Ziel des Projektes SCALE ist die Etablierung einer geschlossenen Wertschöpfungskette für Scandium in Europa. Die Nutzung industrieller Reststoffe, die bisher größtenteils deponiert werden, ist dabei ein essentieller Faktor und trägt zum „Circular-Economy“ Ansatz der Europäischen Union bei. Des Weiteren soll der generellen Abhängigkeit Europas von einzelnen Ländern wie z.B. China auf dem Markt der seltenen Erden und Technologiemetalle entgegengewirkt werden.
Erstellen eines Inventars Sc-haltiger Industrie-Reststoffe
Die BAM bearbeitet im Arbeitspaket „Networking und Clustering“ das Inventar Sc-haltiger Industrie-Reststoffe. Zu den Aufgaben gehört die mineralogische und chemische Charakterisierung der im Projekt behandelten Reststoffe, vorwiegend Rotschlamm und Titandioxid-Produktions-Reststoffe. Zusätzlich sollen weitere potenziell Sc-haltige Reststoffe akquiriert und charakterisiert werden. Die Resultate dieser Untersuchungen sollen in eine europäische Rohstoffdatenbank eingegliedert werden. Die BAM untersucht das mineral-chemische Vorkommen von Scandium in den zwei hauptsächlich betrachteten Reststoffen, die Art der Verbindung zum Primärrohstoff und welchen Einfluss die Bindungsform auf die hydrometallurgische Extraktion haben kann.
Präparation eines Rotschlammanschliffs auf der Polierscheibe Quelle: BAM
Projektleitung
AoG - Aluminium of Greece, Griechenland
Partner
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Deutschland
Io-Li-Tech - Ionic Liquids Technologies, Deutschland
AOS - Aluminium Oxidstade GmbH, Deutschland
II-VI Performance Metals, Deutschland GmbH
BME - Budapest University of Technology and Economics (BME), Ungarn
FHNW - Fachhochschule Nordwestschweiz
Fraunhofer ISC - Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutschland
LCM - Less Common Metals Ltd., England
ITRB - ITRB Group, Zypern
NTUA - The National Technical University of Athens, Griechenland
MEAB - MEAB Chemie Technik GmbH, Deutschland
KBM - KBM Affilips Master Alloys, Niederlande
WAFESTONE - Wafestone, Luxemburg
RWTH Aachen - Rheinisch-westfälische Technische Hochschule Aachen, Deutschland
KTH - Kungliga Tekniska Hoegskolan, Schweden
SINTEF - Stiftelsen Sintef, Skandinavien
TRONOX - Tronox Pigments, Niederlande