
Im Cone Calorimeter wird das Brandverhalten von faserverstärkten Polymerkompositen untersucht. Dabei werden beispielsweise Wärmefreisetzungsrate, Wärmemenge sowie Massenverlust gemessen.
Quelle: BAM
Projektlaufzeit
15.02.2022 - 14.02.2025
Projektart
Interdisziplinäres Projekt
Projektstatus
Laufend
Kurzbeschreibung
Wir untersuchen das Brandverhalten, den Flammschutz, den Feuerwiderstand und mechanische Eigenschaften während und nach dem Brand von Verbundwerkstoffen (faserverstärkte Polymerkomposite). Ziel ist es, die Transfermechanismen von flammgeschützten Epoxidharzen in den Faserkunststoffverbund zu identifizieren und zu evaluieren.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Brandrückstände von Glasfaser-verstärkten Epoxidharzplatten aus Cone Calorimeter Messungen Quelle: BAM
Betrachtet man Epoxidharze als Material für Faserkunststoffverbunde, so ist der Wissensstand im Bereich Flammschutz noch lückenhaft. Sollen zudem noch mechanische Eigenschaften und speziell deren Veränderung während und nach einem Brand evaluiert werden, ist kein ausreichender Kenntnisstand vorhanden.
Quelle: BAM
Ziel des Projekts ist die Evaluierung von Brandverhalten, Flammschutz und Feuerwiderstand sowie der mechanischen Eigenschaften während und nach dem Brand von Faserverbundkunststoffen unter Berücksichtigung der Struktur-Eigenschafts-Beziehungen der eingesetzten Flammschutzmittel.
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Projektkoordination
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen
Kooperationspartner
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe
Förderung
Deutsche Forschungsgemeinschaft, Projekt DFG Scha730/26-1
Transfermechanismen vom flammgeschützten Polymerwerkstoff in den Faserkunststoffverbund
Für Epoxidharze steht eine Vielzahl von Flammschutzadditiven zur Verfügung. Die Auswahl geeigneter Flammschutzmittel bzw. Flammschutzmittelkombinationen im Reinharz ist bereits anspruchsvoll, die Übertragung in einen Faserverbundwerkstoff deutlich komplexer. Die Beschreibung der Transfermechanismen von flammgeschütztem Harz in den Faserverbundwerkstoff ist der Gegenstand des Forschungsvorhabens.
Es gilt, den enormen Anforderungen an diese Materialen für den Leichtbau, z.B. im Transportwesen, gerecht zu werden. Das Ziel des Forschungsvorhabens ist die Etablierung von wissensbasiertem Verbrennungsrückstandsdesign für Faserverbundkunststoffe unter Berücksichtigung der Struktur-Eigenschafts-Beziehungen der eingesetzten Flammschutzmittel. Die Transfermechanismen der Flammschutzmittel/-mechanismen vom Reinharz in den Verbundwerkstoff werden grundlegend untersucht und bezüglich der Wirksamkeit bewertet.
Brand- und Pyrolyseverhalten von Faserverbundwerkstoffen
Das Brand- und Pyrolyseverhalten von Faserverbundwerkstoffen im Vergleich zum Reinharz wird über eine Auswahl an unterschiedlichen Flammschutzmittel-Kombinationen erforscht. Flammschutz-Effekte wie Verkohlung, Flammenvergiftung oder Intumeszenz werden untersucht. Im Brandfall lassen sich Proben in verbrannte und unverbrannte Zonen unterteilen, und vor allem bei lasttragenden Faserverbundwerkstoffen spielen im Brand die mechanischen Resteigenschaften eine wichtige Rolle. Die Untersuchung der mechanischen Eigenschaften, wie beispielsweise mechanische Stabilität unter- und oberhalb des Glasübergangpunktes der Matrix oder vor und nach der Brandprüfung (Post-Fire), spielen im Projekt eine tragende Rolle.
Die Flammschutzmittel und Additive für die Verbundsysteme werden unter Berücksichtigung folgender Variationen ausgewählt:
- Variation der Flammschutzmittel/Flammschutzmechanismen (Glasbildner, keramisierende Additivmischungen, P-basierte Flammschutzmittel, die eine Verkohlung induzieren)
- Variation des Epoxidharzes (DGEBA (DER331), Novolac Epoxy (DEN438))
Untersucht werden:
- Brandverhalten (Cone Calorimeter, Sauerstoffindex, UL 94 Brennkammer)
- Pyrolyse (thermische Analytik, z.B. TG-FTIR)
- Brandrückstandsanalyse (Morphologie/Analytik)
- Aufklärung des Feuerswiderstandes
Maßgeschneiderte Flammschutzmechanismen
In diesem Teil des Projekts wird ein optimiertes Brandrückstandsdesign des Faserverbundwerkstoffes angestrebt. Von Interesse sind das Brandverhalten aber auch das mechanische Versagen bei Beflammen (Feuerwiderstand) und die mechanischen Eigenschaften von erkalteten Brandrückständen als Funktion der Zeit des Beflammens.
Projektkoordination
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen
Partner
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen
Universität Bayreuth, Lehrstuhl für Polymere Werkstoffe
Förderung
Das Projekt DFG Scha730/26-1 wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.