
Windenergieanlagen in der Nordsee
Quelle: BAM, Fachbereich 7.2, Ronald Schneider
Projektlaufzeit
01.09.2023 - 31.08.2026
Projektart
Verbundforschungsprojekt
Projektstatus
Laufend
Kurzbeschreibung
Im Projekt ReNEW werden Tools zur Unterstützung von Entscheidungen über Nachnutzungskonzepte für Windparks und deren Umsetzung entwickelt.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Partner
Jörss-Blunck-Ordemann GmbH
RWE Offshore Wind GmbH
Förderung
Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Projektträger Jülich (PtJ)
Windenergie ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende und der Transformation hin zur Klimaneutralität bis 2045. Dementsprechend ist im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ein massiver Ausbau der Windenergiekapazitäten vorgesehen. Die deutsche Offshore-Windenergieleistung soll von ca. 7,8 GW im Jahr 2022 auf mindestens 70 GW im Jahr 2045 und die Onshore-Windenergieleistung soll von ca. 57 GW im Jahr 2022 auf über 100 GW im Jahr 2030 ausgebaut werden. Damit diese ambitionierten Ausbauziele erreicht werden können, werden aktuell effiziente Konzepte für die Nachnutzung bestehender Windparkstandorte benötigt, deren geplantes Nutzungsende in naher Zukunft erreicht wird.

Lebensdaueranalyse von ermüdungsbeanspruchten Schweißverbindungen in Tragstrukturen von Windenergieanlagen mittels stochastischer Finite Elemente Methode unter Einbeziehung von Informationen aus der Schweißnahtfertigung
Quelle: BAM, Fachbereich 7.2, Antoni Artinov
Das Projekt ReNEW hat sich zum Ziel gesetzt, in einem Baukastensystem Lösungen für die erforderliche Nachweis- und Ertüchtigungskette und die nutzenorientierte Entscheidungs-findung im Rahmen von Nachnutzungsvorhaben für Windparks zu erarbeiten und prototypisch für einen Referenzwindpark umzusetzen. Das Projekt leistet somit einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der angestrebten Ausbauziele, da bei Entscheidungen über die Nachnutzung bestehender Windparks oft nicht berücksichtigt wird, dass ein anvisierter Neubau in naher Zukunft einen maßgeblichen Anteil an Rückbauten bzw. Ersatzneubauten beinhaltet. Diese sind zum einen meist nicht erforderlich und zum anderen binden sie weitere nicht verfügbare Kapazitäten von Hersteller- und Installationsfirmen. Die Berücksichtigung von alternativen Konzepten (z.B. Lifetime Extension, Refurbishment und Repowering) in der Entscheidungsfindung über die Nachnutzung von Windparks stellt sicher, dass die Bestandskonstruktionen nicht als zu entsorgendes Altmetall, sondern als Gründungskonstruktion für eine weitere Nutzung angesehen werden. Quantitative Analysen zur Identifikation der jeweils ökologisch nachhaltigsten, wirtschaftlich nützlichsten und technisch akzeptablen Option für die Nachnutzung führen zu nachhaltigen und wirtschaftlichen Lösungen.
Datenbasierte Lebensdauer- und Entscheidungsanalyse für die Nachnutzung von Windenergieanlagen
Die wesentlichen fachlichen Untersuchungsschwerpunkte und Entwicklungsziele des Teilvor-habens „Datenbasierte Lebensdauer- und Entscheidungsanalyse für die Nachnutzung von Windenergieanlagen“ der BAM sind dabei:
- Erarbeitung eines integralen Konzepts für die Analyse und den Nachweis des Nutzens von Nachnutzungsoptionen für Windparks unter Berücksichtigung der technologischen Umsetzbarkeit.
- Erarbeitung eines Entscheidungstools zur Unterstützung von Entscheidungen über die weitere Nutzung von Anlagen nach Ende der geplanten Lebensdauer
- Entwicklung eines digitalen Datenmanagements zur Integration eines prozessübergreifenden Datenflusses von der Fertigung von Schweißverbindungen bis zum Betrieb.
- Entwicklung geeigneter Degradationsmodelle der mechanisch-technologischen Verhaltens von Schweißverbindung in Abhängigkeit der Schweißparameter
- Berücksichtigung von gemessenen und extrapolierten Einwirkungen, Beanspruchungen und sonstigen Monitoringergebnissen in der Zustandsbewertung und Prognose
- Entwicklung, Untersuchung und Modellierung geeigneter Ertüchtigungsmaßnahmen hochbeanspruchter Hotspots durch mechanische Nachbearbeitung (z.B. Schleifen und Hämmern)
- Erarbeitung von Konzepten zur Tragwerksertüchtigung von Rohrprofilen und prototypischer experimenteller Funktionsnachweis
- Konzepterweiterung von Bestandsbauwerken auf Neubauten zur Gewährleistung eines ganzheitlichen Analyse- und Nachweiskonzepts unter Berücksichtigung historischer Anlagendaten (z.B. Fertigungsdokumentationen, Monitoringdaten)
- Mitwirkung bei der Demonstration des Nutzens der erarbeiteten Konzepte (Wirtschaftlichkeitsbetrachtung)
- Standardisierung der erarbeiteten Konzepte als Baukastensystem
Partner
JBO Jörss-Blunck-Ordemann GmbH
RWE Offshore Wind GmbH
Förderung
Das Projekt "ReNEW - Entscheidungstools für die Nutzungsverlängerung und das Repowering von Windenergieanlagen" (Förderkennzeichen 03EE3090A) wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und dem Projektträger Jülich (PtJ) gefördert.