
Das Ziel des Projektes PHOENIX – ein Konzept für eine neue Generation von klimaneutralen Wasserstoffmotoren für den industriellen Einsatz
Quelle: Rolls-Royce
Projektlaufzeit
01.01.2024 - 31.12.2026
Projektart
Verbundforschungsprojekt
Projektstatus
Laufend
Kurzbeschreibung
Im Rahmen des Verbundprojekts PHOENIX soll ein Konzept für einen effizienten Wasserstoffverbrennungsmotor für Blockheizkraftwerke erstellt und entsprechende Nachweise erbracht werden. Die BAM entwickelt u.a. Methoden, um Schmierstoffe bzgl. der Vorentflammungsneigung und ihrer tribologischen Eigenschaften im Wasserstoffmotor zu qualifizieren, und führt entsprechende Tests in Wasserstoff-Umgebungen durch.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Anlage zum Ausgleich von Schwankungen im Stromnetz Quelle: Rolls-Royce
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Partner:
Rolls-Royce Solutions GmbH
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
FUCHS Lubricants GERMANY GmbH
MAHLE Industriemotoren-Komponenten GmbH
Technische Universität München, Lehrstuhl für Nachhaltige Mobile Antriebssysteme
Assoziierter Partner:
Bosch-Geschäftsbereich Large Engine
Zuwendungsgeber: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Projektträger: Forschungszentrum Jülich GmbH
Effiziente Gasmotoren können im Vergleich zu Gasturbinen sehr schnell hochfahren und in verschiedenen Lastbereichen operieren. Daher sind sie beim Einsatz in flexiblen dezentralen Gaskraftwerken sehr gut geeignet, um Schwankungen aus Sonnen- und Windenergie auszugleichen. Wenn sie mit grünem Wasserstoff betrieben werden, sind sie somit ein Baustein, um die Energiewende zu beschleunigen.
Im Projekt PHOENIX (Performance Hydrogen Engine for Industrial and X) wird ein Konzept für einen leistungsstarken Wasserstoffmotor inklusive der zugehörigen Komponenten für den Einsatz in industriellen Anwendungen zur stationären Energieversorgung entwickelt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit einer Gesamtsumme von fast fünf Millionen Euro gefördert.
Um verschiedene Aspekte des Wasserstoffmotors bestmöglich zu beleuchten, wird das Projekt von einem Konsortium aus hochspezialisierten Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen bearbeitet. Die Verbundpartner entwickeln die notwendigen Komponenten wie das Einblasesystem, die Kolbengruppe und das Zündsystem sowie einen speziell für die Verbrennung von Wasserstoff optimierten Schmierstoff. Die BAM bringt in das Projekt PHOENIX ihre langjährige Expertise auf den Gebieten Wasserstoffsicherheit und Tribologie ein.
Schmierstoffentwicklung für den Wasserstoffmotor
Das Teilvorhaben der BAM „Einfluss von Schmierstoffen auf die Entflammung von Wasserstoff-Luft-Gemischen sowie deren tribologische Charakterisierung“ zielt darauf ab, Methoden zur Qualifizierung von geeigneten Schmierstoffen für Wasserstoffmotoren zu entwickeln und anzuwenden.
Aufgrund der niedrigen Zündenergie des Wasserstoffs in Kombination mit seinem weiten Explosionsbereich ist die Neigung zur Vorentflammung im Wasserstoffmotor bei einem Schmierstoffeintrag höher als in Erdgasmotoren. Die Vorentflammung kann zu hohen Druckspitzen im Motor und zu instabilen Betriebszuständen führen, die im schlimmsten Fall sogar irreparable Motorschäden zur Folge haben können. In enger Zusammenarbeit mit den Konsortialpartnern werden im Projekt Schmierstoffformulierungen entwickelt, die sich durch eine möglichst hohe Stabilität gegen Vorentflammung auszeichnen. Um den Bedarf an aufwändigen Versuchen am Motorprüfstand zu reduzieren, entwickelt die BAM ein vereinfachtes Prüfverfahren für die Untersuchung des Zündverhaltens verschiedener Schmierstoffe in der Wasserstoffatmosphäre unter motorischen Bedingungen. Dazu wird ein Versuchsstand mit druckfesten Autoklaven aufgebaut und eingesetzt. Die Ergebnisse werden am Motorprüfstand der Projektpartner validiert und das Prüfverfahren bei Bedarf optimiert.
Darüber hinaus wird der mögliche Einfluss von katalytisch wirkenden Oberflächen auf die Vorentflammung untersucht. Hierfür werden in einem modifizierten Autoklavenversuchsstand Oberflächen verschiedener in Wasserstoffmotoren eingesetzter Materialien bzgl. ihrer katalytischen Eigenschaften getestet. Anschließend wird ihre Eignung für den Einsatz im Wasserstoffmotor beurteilt.

Der Versuchsstand mit druckfesten Autoklaven
Quelle: BAM
Der Schmierstoff soll außerdem eine ausreichende Verträglichkeit gegen Wassereintrag aus der Wasserstoffverbrennung aufweisen, den Wasserstoffeintrag in die Werkstoffe und den Verschleiß minimieren sowie für eine gute Schmierung sorgen. Dazu werden die tribologischen Eigenschaften des Schmierstoffs in speziellen Testeinrichtungen charakterisiert. An der BAM wird ein neuer Prüfstand aufgebaut, an dem die tribologischen Eigenschaften der Schmierstoffe direkt in Wasserstoffatmosphäre unter motornahen Bedingungen untersucht werden können.

Von der BAM konstruierte Test-Kammer für ein Tribometer auf SRV-Basis.
Quelle: BAM
Projektleitung
Projektpartner
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM): Fachbereich 2.1 und Fachbereich 9.5
FUCHS Lubricants GERMANY GmbH
MAHLE Industriemotoren-Komponenten GmbH
Technische Universität München, Lehrstuhl für Nachhaltige Mobile Antriebssysteme
Assoziierter Projektpartner
Bosch-Geschäftsbereich Large Engine
Förderung
Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz im 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung im Förderbereich Sektorkopplung und Wasserstofftechnologien.