
Hydrothermalgranulat zur Anwendung als Filtermaterial
Quelle: BAM
Projektlaufzeit
01.05.2024 - 30.04.2025
Projektart
Verbundforschungsprojekt
Projektstatus
Laufend
Kurzbeschreibung
Im Projekt „RC-Filtersubstrate“ werden mineralische Recycling-Granulate aus Kalksandsteinbruch und Porenbetonbruch sowie speziell hydrothermal hergestellte Granulate als Filtermaterialien für Niederschlagsabflüsse untersucht und bewertet. Dabei können die Substrate kombiniert eingesetzt oder zusätzlich mit Sulfat reduzierenden Bakterien behandelt werden, um die Filterleistung zu steigern. Die BAM untersucht in ihren Arbeitspaketen die eingesetzten Recycling-Materialien, entwickelt das Verfahren zur Herstellung der Hydrothermalgranulate und analysiert die Niederschlagswässer.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung
und -prüfung (BAM)
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
- Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Fachbereich Baustofftechnologie
- Forschungsinstitut der Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V.
Entenfangweg 15
30419 Hannover - Bimolab gGmbH
Am Kuhfuß 21
59494 Soest - Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien
Badgasteiner Straße 3
28359 Bremen
Recycling-Filtersubstrate aus Mauerwerkbruch zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen
Das schnell über versiegelte Flächen abgeleitete Regenwasser in Städten verringert die Verdunstung und Speicherung des Wassers im Boden und stört den Wasserkreislauf. Um den natürlichen Wasserkreislauf nachhaltiger zu gestalten, gewinnen Rückhaltung und Versickerung des Regenwassers an Bedeutung. Solche Maßnahmen werden heutzutage unter dem Begriff „Schwammstadt“ zusammengefasst.
Im Projekt werden die Filterleistungen verschiedener Recyclinggranulate (RC-Granulate) aus Kalksandsteinbruch und Porenbetonbruch untersucht. Darüber hinaus werden aus diesen Ausgangsmaterialien über einen chemisch-hydrothermalen Stoffumwandlungsprozess Hydrothermalgranulate (HTG) hergestellt. Die HTG zeichnen sich durch eine geringe Rohdichte, eine hohe Wasseraufnahme, einen hohen Anteil an Meso- und Mikrokapillarporen sowie eine relativ große spezifische Oberfläche aus. Diese Merkmale ermöglichen eine effektive Filterung von Schadstoffen und machen sie zu vielversprechenden Substraten für die Reinigung von Niederschlagswässern.

Recycling-Materialien, die als Filtersubstrate untersucht werden. Von links nach rechts: Kalksandsteinbruch, aus Kalksandsteinbruch hergestelltes Hydrothermalgranulat, Porenbetonbruch, Porenbetonbruch hergestelltes Hydrothermalgranulat
Quelle: BAM
Die RC-Filtersubstrate zeigen großes Potenzial für den Einsatz als Retentionsbodenfilter, die speziell zur Abtrennung von Schwermetallen wie Kupfer, Zink und Blei entwickelt werden. Diese Metalle gelangen häufig mit Niederschlagsabflüssen in das Wassersystem und können Umweltprobleme verursachen. Die Filterleistung der Substrate soll zusätzlich durch gezielte Anpassungen an die HTG-Eigenschaften und die Besiedelung mit Mikroorganismen optimiert werden. Auf diese Weise könnte ein innovatives und nachhaltiges Filtersystem entstehen, das zur Verbesserung der Wasserqualität und zum Schutz von Ökosystemen beiträgt.
Die Herstellung der HTG wurde im vorangegangenen Projekt HYGETRA entwickelt. In Folgeprojekten werden die HTG für die Anwendung als Filtermaterialien für spezifische Anforderungen optimiert. Die Anwendung der HTG als Retensionsbodenfilter zur Abscheidung von Phosphat wird derzeit im Projekt BoFi+ untersucht.
Projektpartner
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Forschungsinstitut der Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V.
Bimolab gGmbH
Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien - IWT
Förderung
Das Projekt „Multifunktionale RC-Filtersubstrate aus Mauerwerkbruch zur Behandlung von Niederschlagsabflüssen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) - Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)

Quelle: DLR

Quelle: BMWE