
Die BAM stellt auf dem Innovationstag Mittelstand neue Monitoringmethoden für Brückensicherheit sowie ihre Forschung zur Spannugnsrisskorrosion vor.
Quelle: BAM
Expert*innen für Bauwerksicherheit der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) präsentieren auf dem Innovationstag Mittelstand ihre Arbeit zum Schadensbild der Spannungsrisskorrosion, zur Schallemissionsmessung als Methode der Bauwerksüberwachung und zum datengestützten Erhaltungsmanagement von Infrastrukturbauwerken.
Am Stand der BAM können sich Besucher*innen am Donnerstag, 5. Juni 2025, zum Thema Bauwerkssicherheit informieren. Die Expert*innen der BAM geben Einblicke in ihre Forschung und zeigen, wie datenbasierte Methoden dazu beitragen, die Restnutzungsdauer von gefährdeten Brücken zu verlängern. Gino Ebell und Maxine Fabian präsentieren aktuelle Arbeiten zur allgemeinen Bauwerksprüfung und Spannungsrisskorrosion inkl. des Prüfverfahrens gem. DIN EN ISO 1560-3. Stephan Pirskawetz stellt seine Forschung zu neuen Monitoringverfahren für Spannbetonbrücken vor, mit denen sich gefährdete Brückenbauteile rechtzeitig erkennen lassen.
Die Forscher*innen der BAM sind mit Messsystemen und Originalteilen von bereits abgerissenen Bauwerken vor Ort, darunter einem Spanngliedblock aus der Brücke am Altstädter Bahnhof in Brandenburg. „Daran lässt sich gut erkennen, wie das Schadensbild der Spannungsrisskorrosion an Spannstählen aussieht“, sagt Gino Ebell. „In Deutschland sind sehr viele Brücken von dieser Korrosionsart betroffen. Wir untersuchen Proben, um das Schadensbild und die Initiierung besser zu verstehen und daraus abzuleiten, wie man damit umgeht.“
An einem Brückenmodell demonstrieren die Forscher*innen das Prinzip der Schallemissionsmessung, das zur Überwachung von Brücken genutzt wird, die von Spannungsrisskorrosion betroffen sein könnten. Sie wird im Rahmen des Projekts „SimAS – Digitaler Zwilling zur Simulation der Ausbreitung akustischer Wellen in Spannbetonelementen“ weiterentwickelt, das vom Zentralen Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) gefördert wird. „Wir wollen mit dieser Methode dafür sorgen, dass die Brücken so lange sicher betrieben werden können, bis ein Neubau bzw. Ersatz möglich ist. Denn reparieren lässt sich Spannungsrisskorrosion leider nicht“, erläutert Stephan Pirskawetz. „Mit der Schallemissionsmessung hören wir in die Brücke hinein und wissen, wann und wo Spanndrähte reißen bzw. wie viele seit Beginn des Monitorings bereits gerissen sind.“
Mit den Messdaten wird außerdem ein digitaler Zwilling erstellt, der die Ausbreitung von Ultraschallwellen in Spannbetonkonstruktionen simuliert. Er unterstützt die Planung, Optimierung und den Betrieb von Monitoringsystemen zur Detektion von Spanndrahtbrüchen sowie die Bewertung und Dokumentation der Mess- und Metadaten. Die Simulation soll es den Anwender*innen über eine anwenderfreundliche Benutzeroberflächen ermöglichen, die Anordnung der Sensoren im Monitoring zu optimieren. Durch den Vergleich simulierter und im Monitoring detektierter Signale wird die Identifikation von Spanndrahtbrüchen noch effizienter.
Über den Innovationstag Mittelstand
Der Innovationstag Mittelstand 2025 findet am 05. Juni 2025, 10.00 bis 16.00 Uhr (Einlass ab 9.00 Uhr) auf dem Gelände der AiF Projekt GmbH, Tschaikowskistraße 49, 13156 Berlin statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Besuch für alle Interessierten kostenfrei. Organisiert wird die Veranstaltung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE).