Quelle: BAM
Die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) wurde zur offiziellen Stelle für Pyrotechnikprüfungen im Vereinigten Königreich ernannt. Die Ernennung unterstreicht die Expertise der BAM im Bereich Pyrotechnik, die immer häufiger auch z.B. im Automobilsektor Verwendung findet. Sie ermöglicht es der BAM, Konformitätsbewertungen, Zertifizierungen, Überwachungen und Inspektionen von Pyrotechnikprodukten im britischen Markt zu übernehmen.
Pyrotechnische Gegenstände, die unsachgemäß hergestellt oder verwendet werden, können erhebliche Sicherheitsrisiken darstellen. Sie unterliegen daher strengen gesetzlichen Vorschriften und Regularien. Benannte Stellen spielen eine zentrale Rolle bei der Überprüfung und Gewährleistung der Sicherheit von pyrotechnischen Erzeugnissen, um Verletzungen und Unfälle zu verhindern. Sie helfen Hersteller*innen, Vorschriften zu verstehen und einzuhalten, um den Marktzugang zu sichern und gleichzeitig gesetzliche Anforderungen zu erfüllen.
Als benannte Stelle für Pyrotechnik in Deutschland spielt die BAM eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung und Überwachung der EU-Vorschriften für Pyrotechnikprodukte. Dies umfasst eine Vielzahl von Aufgaben, darunter Konformitätsbewertung, Zertifizierung, Überwachung und Inspektion von produzierenden Unternehmen, Informationsaustausch mit Behörden sowie die Beratung von Ministerien.
Die Ernennung durch das britische Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie erfolgte nach einer rund zweijährigen Akkreditierungsphase. Dafür musste zunächst eine gemeinsame Bestätigung nach ISO/IEC 17065 durch die beiden Akkreditierungsstellen DAkkS und UKAS erreicht werden. Diesen formellen Prozess, bei dem eine unabhängige Stelle die Kompetenz einer Konformitätsbewertungsstelle prüft und bestätigt, hat die BAM nun erfolgreich durchlaufen.
„Durch die Ernennung bietet die BAM Konformitätsbewertung von Pyrotechnik für einen noch breiteren Markt an“, so Christian Lohrer, Leiter des Fachbereichs Konformitätsbewertung Explosivstoffe, Pyrotechnik. „Unternehmen und Behörden bekommen umfassende Prüf- und Beratungsleistungen aus einer Hand. Dies fördert den sicheren Handel insbesondere auch im stark wachsenden Automobilsektor, bei dem immer mehr Pyrotechnik zum Einsatz kommt – von pyrotechnischen Batterie-Trennsystemen über Gurtstraffersystemen bis zu Airbag-Modulen.“