01.04.2020
Druckluftschaum löscht einen Holzkrippenbrand

Druckluftschaum löscht einen Holzkrippenbrand

Quelle: BAM, Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen

Die Feuerwehren in aller Welt werden täglich mit einem breiten Einsatzspektrum konfrontiert. Die Bekämpfung von Großbränden ist ein wesentlicher und gefährlicher Bestandteil davon. Aufgrund des raschen Fortschritts der technischen und chemischen Entwicklung richtet sich die allgemeine Aufmerksamkeit auf gut erforschte und wirksame Löschmittel, um Schadbrände so schnell wie möglich zu bekämpfen und die Gefahren für Feuerwehr, Bevölkerung und Umwelt zu minimieren.

Aus diesem Grund erscheinen neben den herkömmlichen Löschmitteln von Zeit zu Zeit neue spezielle Löschmittel auf dem Markt. Druckluftschaum gehört zu der Gruppe dieser Sonderlöschmittel. Um den Schaum anwenden zu können, ist jedoch eine spezielle technische Ausrüstung sowie eine weiterführende Ausbildung der Einsatzkräfte erforderlich. Da die aktuelle Informationslage über das Löschvermögen des Druckluftschaumes und sein Vorteil gegenüber herkömmlicher Löschmedien nicht eindeutig ist, zögern viele Feuerwehren, den Kostenmehraufwand für das Druckluftschaumsystem auf sich zu nehmen.

Um einen aussagekräftigen Bericht über die Löschleistung von Druckluftschaum im Vergleich zu herkömmlichen Löschmedien bereitzustellen, führte die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung im Rahmen des Verbundprojektes AERIUS (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung) in Zusammenarbeit mit der Berliner Feuerwehr, der Otto von Guericke Universität Magdeburg und den Firmen One Seven sowie Sthamer eine umfangreiche Indoor-Versuchsreihe mit Holzkrippenbränden durch. Diese Versuchsreihe vergleicht verschiedene Löschmedien unter jeweils identischen und reproduzierbaren Bedingungen. In Abhängigkeit von ihren Strahlformen wurden die Kühlkapazitäten der Löschmittel erfasst und miteinander verglichen. Mit Hilfe der Versuchsergebnisse konnte ein aussagekräftiger Überblick über die Löschwirkung von Wasser, Netzwasser, gewöhnlichem Luftschaum sowie trockenem und nassem Druckluftschaum erstellt werden.

Das Paper stellt eine Verbindung zwischen der Kühlkapazität der Löschmittel und ihrer Benetzungsfähigkeit her, indem es die Ergebnisse von Holzkrippen-Brandversuchen gemäß DIN EN 3-7 und die Ergebnisse von Tauchnetzversuchen nach DIN EN 1772 unter Laborbedingungen miteinander verknüpft. Diese bilden die Grundlage zur Bewertung der Löscheffizienz von Löschmedien.

Wood crib fire tests to evaluate the influence of extinguishing media and jet type on extinguishing performance at close range
Tim Rappsilber, Simone Krüger, Philipp Below
erschienen im Fire Safety Journal, Vol. 106, pages 136-145, 2019,

BAM, Fachbereich Technische Eigenschaften von Polymerwerkstoffen
und Fachbereich Konstruktiver Brand- und Explosionsschutz Gase