22.10.2021
Röntgenaufnahme von Zähnen

Schädigungsmechanismen sollen besser verstanden werden, um zielgerichtet nachhaltige Behandlungsmethoden zu entwickeln.

Quelle: Adobe Stock / Bojan

Im Rahmen des DFG-Projektes IXdent untersuchen Wissenschaftler*innen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) gemeinsam mit der Forschungsgruppe SyncLab (TU Berlin und Helmholtz-Zentrum Berlin) und der Charité Berlin Schädigungsmechanismen von Zähnen mit Zahnersatz. Ziel des Projektes ist es, Veränderungen frühzeitig zu erkennen, um die Dauerfestigkeit zu verbessern.

Bei der Behandlung von kariesgeschädigten Zähnen werden verschiedene Materialien wie beispielsweise Keramik, Kunststoff oder Metalle als Zahnersatz eingesetzt, um eine dauerhafte Haltbarkeit zu erreichen. Das gesunde Zahngewebe und der Zahnersatz werden dabei durch eine Zwischenschicht verbunden. Diese „dentale Interzone“ degradiert meist im Laufe der Zeit und macht weitere Behandlungen notwendig. Bislang gibt es kaum Daten zur Alterung und den Schadensmechanismen in diesem Bereich der Zähne.

Die BAM setzt für die Erforschung der Schädigungsmechanismen Röntgen-Refraktions-Techniken ein. Sie erlauben eine zerstörungsfreie Prüfung und Quantifizierung innerer Defekte in Materialien, wie beispielsweise von Poren und Rissen. Zukünftig soll diese Methode auch in der Zahnforschung eingesetzt werden, um frühzeitig Alterungsprozesse und Veränderungen an Zähnen sichtbar zu machen. Gleichzeitig untersuchen Wissenschaftler*innen der Forschungsgruppe SyncLab die Grenzflächen zwischen Füllung und Dentin - dem Zahnbein - mittels Röntgenfluoreszenz. Der Ansatz soll Aufschluss geben über die chemische Stabilität von Füllungen und klären, inwieweit Komponenten des Füllmaterials mit der Zeit in das Dentin des Zahns diffundieren.

Durch die Kombination der Untersuchungsmethoden können Schädigungsmechanismen besser verstanden werden, um dann zielgerichtet nachhaltige Behandlungsmethoden zur Zahnerhaltung (z.B. im Falle einer Zahnrestauration) zu entwickeln.