22.01.2021
Raumstation ISS

ISS-Station auf der Umlaufbahn des Erdplaneten. Elemente dieses Bildes: NASA

Quelle: iStock.com/dima_zel

Wie altern amorphe Metalle im Weltraum? Das ist eine Frage, die durch Experimente auf der Erde nicht beantwortet werden kann. Ein Team um Prof. Robert Maaß (BAM und University of Illinois at Urbana-Champaign) hat jetzt von der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) den Zuschlag für Langzeitexperimente an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) erhalten.

Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung sind dem Team vier von insgesamt 40 Probenpositionen auf der ISS zugesprochen worden. Beteiligt an den Experimenten sind auch die Universität Göttingen und die ETH Zürich.

Amorphe Metalle sind eigentlich Gläser, die auf der atomaren Ebene jedoch keine kristalline, sondern eine amorphe Struktur aufweisen und daher ganz besondere mechanische Eigenschaften besitzen. Aus ihnen lassen sich z. B. Glasgehäuse für Smartphones herstellen oder Getriebe, die so fest und beständig gegen Verschleiß sind, dass sie keinerlei Schmierung benötigen.

Wie sich aber amorphe Metalle unter den unter extremen Bedingungen im Weltraum verhalten, ist bislang noch unerforscht. Die geplante Studie ist daher ein entscheidender Schritt zur erfolgreichen Nutzung amorpher Metalle in der Raumfahrt. Die Alterungsexperimente werden auf der sogenannten Bartolomeo-Plattform der ISS stattfinden.

„Die Teilnahme an der Mission ist für die BAM eine einzigartige Gelegenheit, hochmoderne Werkstoffe zu untersuchen, und zeigt, dass wir an der Spitze des Feldes forschen“, so Robert Maaß. Nach der Zusage sind die Versuchsvorbereitungen angelaufen. Der Start ins Weltall ist für Ende 2021 geplant.

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