11.02.2021
Wissenschaftlerinnen an der BAM

Fünf Wissenschaftlerinnen zum #WomeninScienceDay

Quelle: BAM

Der Internationale Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft wurde 2015 in der Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen. Er wird jährlich am 11. Februar begangen und soll an die entscheidende Rolle, die Mädchen und Frauen in Wissenschaft und Technologie spielen, erinnern.

An der BAM forschen und arbeiten zahlreiche Wissenschaftlerinnen in den verschiedensten Bereichen. Sie zeigen, warum Sie sich für eine Karriere in (Natur)Wissenschaften entschieden haben und was sie Mädchen und Frauen raten würden:

Anera Kazlagic, Fachbereich Anorganische Spurenanalytik

Anera Kazlagic

Anera Kazlagic, Fachbereich Anorganische Spurenanalytik

Quelle: Anera Kazlagic

My name is Anera Kazlagic and I am a PhD student at BAM, Division Inorganic Trace Analysis. I am 26 years old and I come from Sarajevo, Bosnia Herzegovina I am an analytical chemist and my scientific interests are focused on the use of isotopes and isotope techniques in cement provenancing.

My favourite chemical elements are titanium and technetium, and my favourite female scientist is Maria Sklodowska Curie, the first woman who won the Nobel prize (not one but two of them!) I admire her and I always will, not only because I am a fan of radiochemistry and its beginnings, but also because she never stopped in her research, even though she was discriminated and threatened only because of her gender.

A tip for women and girls in science: Never give up on your biggest desires and dreams! Maybe your discovery can change the world, who knows? 😊

“Nothing in life is to be feared, it is only to be understood. Now is the time to understand more, so that we may fear less” (Marie Skłodowska Curie)

Estela Climent Terol, Fachbereich Chemische und optische Sensorik

Estela Climent Terol

Estela Climent Terol, Fachbereich Chemische und optische Sensorik

Quelle: Estela Climent Terol

I´m Estela Climent Terol and my research at BAM is focused on the synthesis of materials for the detection of hazardous substances in the environment and their incorporation into several platforms for on-site sensing applications.

As a female scientist, I can happily say that up to now I have not experienced big challenges regarding the gender issue. During my studies at the university and during my PhD I was always surrounded by more women than men working as scientists. However, it is true that many women after the PhD start to think about balancing their family life and their career, and unfortunately, this fact seems still today to be more challenging for women than for men.

My tip for girls and women interested in a career in science: They should go for that.

Women have to leave any expectations of society behind and just try to do what they want. I really love working as a scientist, and I think that many of the world´s biggest problems can be solved in the near future with the incorporation of more women in science.

Despite it is quite evident that the incorporation of women in science has increased a lot, especially in the last decades, there are still few women scientists on leadership positions. However, there are reasons for optimism because we can see how this trend is slowly changing. That´s the reason why I´m quite optimist and I think that in the nearly future leadership positions will more equilibrate.

Anicó Kulow, von der BAM, Berlin nach Grenoble

Anicó Kulow

Anicó Kulow hat bis Anfang des Jahres an der BAM geforscht und ist jetzt in Grenoble

Quelle: Anicó Kulow

Ich bin Anicó Kulow, ganz frisch gebackene Doktorin der Physik. An der BAM habe ich am Synchrotron gearbeitet und Methoden für die Materialcharakterisierung mit Röntgenstrahlung entwickelt. Diese Methoden können dann auf verschiedene wissenschaftliche Fragestellungen angewendet werden. So hat mir meine Arbeit viel Abwechslung geboten: Experiment und Datenauswertung, Programmierung und die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Gruppen, die die Methoden angewendet haben oder anwenden wollten.

Es ist immer eine große Herausforderung, aber es auch sehr spannend, die verschiedenen Denkweisen von Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Richtungen zu verstehen, wenn man gemeinsam am gleichen Projekt arbeitet.

Die Denkweise von anderen zu verstehen hilft auch dabei, seine Erkenntnisse so zu präsentieren, dass das Gegenüber sie gut verstehen kann.

Mein Tipp für Mädchen und Frauen, die sich für Naturwissenschaften interessieren: Auch, wenn es überall schon steht und hundert Mal gesagt wurde, ist das wichtigste, dass man an sich glaubt. Man darf sich auf keinen Fall von Leuten beeinflussen lassen, die einem erzählen wollen, dass man es sowieso nicht schafft. Kenn deine Prioritäten und finde deinen Weg.

Was ich mir für die Zukunft wünsche? Ich habe gerade eine neue Stelle angetreten und wünsche mir, dass ich in der neuen Gruppe von den neuen Kollegen und in neuen Projekten noch viel lernen werde. Ich bin sehr neugierig, was die Zukunft bringen wird!

Anna Maria Elert, Fachbereich Physik und chemische Analytik der Polymere

Anna Maria Elert

Anna Maria Elert, Fachbereich Physik und chemische Analytik der Polymere

Quelle: Anna Maria Elert

My name is Anna Maria Elert, I am a postdoc in the group of Division Physical and Chemical Analysis of Polymers. I focus on the development of new materials. I work with renewable biopolymers (nanocellulose and lignin) and I try to understand the structure property relationship of those composites with emphasis on the interfacial interaction. To tackle that research topic, I apply surface sensitive method such as advance dynamic AFM techniques, photothermal infrared (NanoIR) and µRaman spectroscopy. Besides doing the research I am also involved in the working group of postdocs where we support networking between postdocs and junior researchers at BAM.

The biggest challenge for me as a female scientist started when I became a mum😊. It was and it is still very difficult to meet all demand and expectation I put on myself related to being a scientist and a mum at the same time. Also, I needed to learn how to combine time I devote to science with the time for my family.

However, the biggest challenge is not to manage the time itself but to manage the attitude and to learn to let go sometimes.

I think those expectations to do everything perfect can be very tough.

If someone is interested in science, first, I would say “great! go for it!”! However, I would add such a suggestion: please in all that career plans do not forget to be gentle with yourself. When we learn to stay in peace, and harmony with ourselves we have enough strength to do whatever we want. Even though it’s super obvious and at first glance might not be related to career in science, I believe it is very much linked to it. When you feel good you are strong enough and ready for a career in science 😊 So girls take care of yourselves!

Julia Witt, Fachbereich Grenzflächenprozesse und Korrosion

Julia Witt

Julia Witt, Fachbereich Grenzflächenprozesse und Korrosion mit einer Probe zur Oberflächenpotentialmessung einer additiv gefertigten Stahlprobe nach einem Dehnungsversuch

Quelle: Julia Witt

Ich heiße Julia Witt und habe meine Promotion im Bereich Elektrochemie bzw. Nanotechnologie an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg gemacht. An der BAM untersuche ich Korrosions- und Deformationsprozesse an Oberflächen und Grenzflächen von verschiedenen metallischen Werkstoffen. Dafür nutze ich ein hochauflösendes Rasterkraftmikroskop, mit dem Materialien unter gleichzeitiger korrosiver und mechanischer Beanspruchung untersucht kann. Basierend auf diese Methode können gekoppelte Belastungsszenarien simuliert und Schadensmechanismen aufgeklärt werden.

Meine größte Herausforderung? Es gab und gibt sicherlich viele, aber ich erinnere mich zum Beispiel an meine erste Konferenz als Doktorandin bei der ECHEMS in Bertinoro. Ich war sehr aufgeregt und habe wochenlang den Vortrag vorbereitet. Weil ich gelesen habe, dass man so sein Publikum vom Hocker reißen kann, wollte ich unbedingt einen Witz einbauen. Das Resümee: Der Witz war so lala, die Aufregung verflog nach wenigen Minuten und der Vortrag verlief super.

Ich glaube, die größte Challenge für uns Wissenschaftlerinnen sind die hohen Maßstäbe, die wir uns selbst setzten.

Jetzt als “erfahrene” Postdoktorandin gehören solche Vorträge längst zu meinem Alltag. Dafür sind aber neue größere Herausforderungen dazugekommen, wie z.B. was muss ich tun, damit meine Forschung aktuell und relevant bleibt. Die Fragen, die mich heute beschäftigen, haben viel mehr mit meiner Zukunft und meinem Profil als Wissenschaftlerin zu tun.

Mein Tipp für Mädchen und Frauen, die sich für Naturwissenschaften interessieren: Man soll jegliche Selbstzweifel ablegen und mutig sein. Scheitern bedeutet nicht, dass man etwas nicht kann, sondern viel mehr, dass man es noch mal versuchen sollte und vielleicht noch viel ehrgeiziger an die Sache rangehen muss. Das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen. Ich finde trotzdem, dass Frauen wichtig für die Naturwissenschaft sind, weil sie ganz neue Impulse geben und ein besonderes Talent zur Lösungsfindung haben.

Was ich mir für die Zukunft wünsche? Natürlich etwas zu entwickeln oder eine ganz neue Erkenntnis zu gewinnen, die eine große Bedeutung für uns Menschen hat. Aber ich bin auch über jeden kleinen Fortschritt glücklich. Regelmäßige Erfolgserlebnisse motivieren uns weiterzumachen und bringen uns unseren Zielen etwas näher.

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