Christina Ertural

Christina Ertural

Quelle: Christina Ertural

Ich bin Christina Ertural und seit kurzem Postdoc an der BAM in der Nachwuchsgruppe von Dr. Janine George in der Abteilung der Materialchemie. In unserer Gruppe arbeiten wir an der Schnittstelle zwischen Materialchemie und Materialinformatik, d. h. wir entwickeln neue Python-basierte Software und Workflows und wenden diese auf chemische Probleme der Materialentwicklung an. Dabei konzentrieren wir uns auf Hochdurchsatzverfahren und Automatisierung von quantenchemischen Berechnungen, auch maschinelles Lernen kommt zum Einsatz. Meine Aufgabe ist es einen Workflow zu implementieren, mit dem maschinelles Lernen zur Erzeugung von interatomaren Potentialen und darauf basierend die Berechnungen typischer quantenchemischer Größen, wie etwa sogenannte Phononen (kollektive Gitterschwingungen eines Festkörpers), automatisiert und, im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, deutlich beschleunigt werden.

Meine größten Herausforderungen sind gleichzeitig die schönsten Aufgaben. Als frische Postdoc muss ich zum ersten Mal eine andere und ungewohnte Form der Verantwortung in Zusammenarbeit mit unseren Doktorand*innen übernehmen, die sich doch ganz anders anfühlt als wenn Doktorand*innen sich untereinander unterstützen. Zudem ist unser Aufgabenfeld sehr interdisziplinär. Egal ob im Bereich der Chemie, Physik, Mathematik oder Informatik, ich lerne so gut wie jeden Tag etwas neues dazu und ich finde es wirklich toll, mich mit so vielen Menschen über die unterschiedlichsten Themen austauschen zu können.

Allen Mädchen, Frauen, gendernonkonformen und nicht-binären Menschen da draußen möchte ich sagen: Die Wissenschaft wartet auf Euch!

Es gibt so viele Menschen, die Euch tatkräftig unterstützen, Eure Träume und Ziele zu erreichen. Als Russlanddeutsche und aus einer typischen Arbeiterfamilie musste ich auf meinem Weg zum Doktor der Chemie so manch Hürde nehmen, die ich alleine, ohne all diese tollen Menschen, denen ich begegnen durfte, niemals hätte bewältigen können. Deswegen glaubt an Euch und vernetzt Euch so gut es geht, denn gemeinsam könnt Ihr so gut wie alles erreichen. Ich hoffe, ich kann da mit gutem Beispiel voran gehen.

In der Zukunft werden wir noch mehr Veränderungen in der Wissenschaft sehen. Immer mehr Frauen, gendernonkonforme und nicht-binäre Menschen sind in Führungspositionen und anderen wichtigen Rollen. Es gilt zwar noch einige Missstände in der Wissenschaft aufzuarbeiten, aber mit den aktuellen Veränderungen und Entwicklungen in der Gesellschaft und Wissenschaft vor Augen, freue ich mich unglaublich auf die Zukunft.

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