Clara Seitz

Clara Seitz

Quelle: BAM

Anfang 2023 hat die BAM Akademie ihren Betrieb aufgenommen. Clara Seitz leitete das Projekt zunächst im Digitalisierungsprogramm OZG und wird die BAM Akademie nun weiter ausbauen. Die Bildungsexpertin erklärt im Interview, welches Ziel die BAM Akademie verfolgt, wer davon profitieren kann und gibt einen Ausblick auf neue Bildungsformate.

Die BAM hat mit der BAM Akademie hat ein digitales Weiterbildungs- und Tagungsportal aufgesetzt - was genau verbirgt sich dahinter?

Wir haben die BAM Akademie gegründet, um Unternehmen sowie Bürger*innen Dienst- und Beratungsleistungen der BAM digital zugänglich zu machen, so wie es das Onlinezugangsgesetz (OZG) fordert. Genauer gesagt, handelt es sich um digital gestützte Weiterbildungsangebote für Externe, die von Mitarbeitenden der BAM durchgeführt werden. Dazu können Webinare, Schulungsvideos oder auch Seminare in Präsenz gehören, etwa zu Themen wie Wasserstoffsicherheit, Additiver Fertigung oder Nanotechnologie. Unser Ziel ist es, die herausragende Expertise der BAM auf vielen dieser Gebiete sichtbarer und für die Allgemeinheit nutzbarer zu machen.

An wen richtet sich die BAM Akademie?

Unsere wichtigsten Zielgruppen gehören typischerweise zu Fachcommunities. Das können Techniker*innen und Anwender*innen sein, Forschende aus Industrie und der akademischen Welt, aber auch aus Behörden oder Instituten, die für Normung und Zertifizierung zuständig sind. Die Angebote der BAM-Akademie richten wir nach den spezifischen Interessen der jeweiligen Zielgruppe aus. Das betrifft zum einen die Wahl der Inhalte – wie etwa dem Einsatz von künstlicher Intelligenz und Thermografie bei der Windpark-Inspektion – aber auch die Formate selbst: Das können niedrigschwellige, digitale Info-Tage zu einem Thema wie „Nano or not Nano – Messen nach OECD Testguideline 125“ sein, aber auch ein mehrtägiger intensiver Lehrgang in Präsenz auf dem BAM TTS in Horstwalde zum Thema Potentialfeldmessung. Wir wollen das Beste aus digitaler und analoger Lernwelt zusammenbringen.

Wie ist das Jahr bislang gelaufen und welche Kurse stehen demnächst an?

Wir sind 2023 erfolgreich mit zwei Nano-Veranstaltungen gestartet (VAMAS und „Nano or not Nano“), im April fand ein Lehrgang zur Potentialfeldmessung statt. Für die zweite Jahreshälfte planen wir u.a. eine digitale Vortragsreihe zur Qualitätssicherung in der additiven Fertigung und einen Screencast, in dem die Nutzung der Software SASfit gezeigt wird. SASfit wurde an der BAM mitentwickelt und wird zur Nanopartikel-Datenanalyse eingesetzt. Auch für nächstes Jahr planen wir bereits. Vorschläge sind aber jederzeit willkommen.

Was ist dein persönlicher Ausblick bzw. welche Trends siehst du im Bereich Weiterbildung in den nächsten Jahren?

Wir erleben nach der Corona-Zeit eine neue Wertschätzung für Präsenzveranstaltungen, gleichzeitig ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass digitale Formate nachhaltiger sind. Unsere Angebote wenden sich tendenziell an hochspezialisierte und beruflich stark eingebundene Professionals, die im ganzen Land oder sogar international verteilt sind. Für sie ist es oft einfacher, für ein paar Stunden digital an einer Veranstaltung teilzunehmen als dafür extra nach Berlin zu reisen. Ich denke daher, dass wir auch im Weiterbildungsbereich keine Rückkehr zu der Zeit „vor Corona“ erleben werden. Gezeigt hat sich auch, dass analoge Formate nicht 1:1 in die digitale Welt übertragen werden können. Es sind also neue Formate, Ideen und Experimentierfreude gefragt. Und dafür ist an der BAM, das habe ich in den letzten Monaten erlebt, eine große Offenheit vorhanden.

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