Der Fachbereich erforscht Lösungen für den sicheren Umgang mit den relevanten Energieträgern der Gegenwart. Der Schwerpunkt liegt auf dem Energieträger Wasserstoff, aber es werden auch sicherheitstechnische Fragestellungen und damit verbundene Problemlösungen beim Einsatz anderer primärer und sekundärer Energieträger wie Wasserstoffderivate und Biomassen bearbeitet. Hierbei wird ganzheitlich der sichere Betrieb von Wasserstoffanlagen bzw. Anlagen mit sonstigen Energieträgern sowie die Sicherheit von Prozessen bei Technologien über die gesamte Wertschöpfungskette „Produktion – Speicherung – Transport – Nutzung“ bewertet. Dies umfasst auch die Untersuchung ihrer sicherheitstechnischen Eigenschaften und ihre sichere Prozessführung. Sicherheitstechnische Kenngrößen als Grundlage für die sicherheitstechnische Beurteilung von Energieträgern werden experimentell bestimmt und in der Datenbank CHEMSAFE bereitgestellt. Aus der Kombination experimenteller Ergebnisse mit validierten Modellen werden Anlagensicherheitskonzepte überprüft, weiterentwickelt und Auswirkungsbetrachtungen bei komplexen Szenarien in Anlagen und Systemen erstellt, so dass unerwünschte Ereignisse vermieden bzw. ihre Folgen begrenzt werden können.

Bei der Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse wird auch Sauerstoff produziert, der einer weiteren Verwendung zugeführt werden soll. Dabei muss gewährleistet werden, dass die eingesetzten Materialien und Armaturen in Sauerstoffatmosphären bei den vorgesehenen Betriebsbedingungen sicher eingesetzt werden können, da bereits geringfügige Anreicherungen der Luft mit Sauerstoff zu einer Erhöhung der Verbrennungsgeschwindigkeit von Materialien führen können. Der Fachbereich führt Untersuchungen durch, um die sicherheitstechnische Eignung von Materialien und Armaturen in Sauerstoff nachzuweisen.

Der Fachbereich arbeitet als technisch-wissenschaftlicher Partner eng mit Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zusammen und nutzt Synergien, die sich aus der Bestimmung möglicher Konsequenzen bei Technologieausfällen und Unfällen mit oder durch Energieträger eintreten können. Im Schwerpunktthema Security bearbeitet der Fachbereich dabei vorrangig Brand-, Explosions- und Ausbreitungsszenarien sowie ihre Auswirkungen auf Menschen, Natur und Infrastruktur. Auf dem BAM Testgelände Technische Sicherheit (TTS) können solche Szenarien im Realmaßstab experimentell umfassend untersucht werden. Anhand der Ergebnisse werden gemeinsam mit Sicherheitsbehörden die Auswirkungen diskutiert, Schutzkonzepte entwickelt oder an neue Anforderungen angepasst.

Weiterführende Informationen

Dr. rer. nat. Kai Holtappels, Leiter Fachbereich Auswirkungsbetrachtungen bei Stoff- und Energiefreisetzungen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)

Kontakt Dr. rer. nat. Kai Holtappels

Leiter Sicherheit von Energieträgern

Telefon +49 30 8104-1210