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150 Jahre BAM in 150 Sekunden

Angefangen hat alles in einem Keller der Berliner Gewerbeakademie mit einer kleinen Versuchsstation. Seither sind das Materialprüfungsamt und die spätere BAM beständig gewachsen, haben sich mit dem technologischen Wandel immer neuen Aufgaben gestellt. Gleich geblieben über alle Epochen ist der Auftrag: Die BAM sorgt für Sicherheit in Technik und Chemie.

Neue bauliche Möglichkeiten erfordern „Festigkeitsversuche“ für Eisen und Stahl

Mitte des 19. Jahrhunderts erfasst die industrielle Revolution Deutschland. Neuartige Konstruktionen aus Gusseisen und Stahl sind nun möglich. Doch immer wieder stürzen Brücken ein, brechen Radachsen, entgleisen Züge. Mit einem Erlass ordnet das preußische Ministerium für Gewerbe und Handel deshalb „Festigkeitsversuche“ für Eisen und Stahl an. 1871 beginnen die Untersuchungen. Die ersten Schritte macht die Materialforschung in Deutschland zunächst in einem Keller, dann in einem Schuppen der Berliner Gewerbeakademie.

Ein Pionier der Materialforschung: Adolf Martens

1884 wird Adolf Martens Leiter der „Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt“. Mit seinem 1899 erschienenen „Handbuch der Materialkunde“ gilt er heute zusammen mit Emil Heyn als Gründer der Werkstoffprüfung in Deutschland. Martens hält seine Beobachtungen akribisch in Zeichnungen fest. Er konstruiert neue Prüfmaschinen, vereinheitlicht Verfahren und vernetzt die Mechanisch-Technischen Versuchsanstalt international.

Gründung des königlichen Materialprüfungsamts

1904 wird die „Versuchsanstalt“ zum königlichen „Materialprüfungsamt“ (MPA) erweitert und erhält ein modernes Gebäude in Berlin-Dahlem. Hier liegt bis heute der Hauptsitz der BAM. Das MPA besaß Abteilungen für Metalle, Papier, Öle, Baumaterialien und ein chemisches Laboratorium. Auf dem weiten Gelände sind auch Tests zum Brandschutz von Türen möglich.

Materialforschung im Nationalsozialismus

In der Zeit von 1933 bis 1945 übernimmt das Amt zahlreiche Aufträge für Heer, Marine und Luftwaffe und unterstützt die Aufrüstung und Kriegsführung des Regimes. Eine Kommission beschäftigt sich mit der Rolle des MPAs während der NS Zeit. Mehr zum Thema erfahren Sie hier.

Die BAM nach 1945

Im August 1945 schließen sich MPA und die Chemisch-Technische Reichsanstalt zusammen, 1954 wird daraus die Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM). Sie ist seither eine Ressortforschungseinrichtung des Wirtschaftsministeriums. Die BAM prüft für deutsche Unternehmen und berät Bundesministerien. Sie wirkt in nationalen und internationalen Organisationen bei Normen und Sicherheitsstandards mit. Seit 1969 hat sich das Aufgabenspektrum noch mehr erweitert: Die BAM ist seither für die Zulassung explosionsgefährlicher Stoffe und Sprengzubehör im gesamten Bundesgebiet zuständig. Seit den 1970er-Jahren ist sie außerdem auf dem Gebiet der Reaktorsicherheit tätig und prüft und begutachtet Transport- und Lagerbehälter für radioaktive Stoffe. Auch die Untersuchungen der BAM zum Umweltschutz werden seit dieser Zeit immer wichtiger.

1990: Integration der DDR-Institutionen

Entsprechend einer Empfehlung des Wissenschaftsrates wird mit der Wiedervereinigung die Funktion der BAM als chemisch-technische Bundesanstalt verstärkt. Dazu werden die Abteilungen Chemie und Glas des aufgelösten Amtes für Standardisierung, Messwesen und Warenprüfung (ASMW) und der aufgelösten Akademie der Wissenschaften der DDR integriert.

Aufgaben nach der Wiedervereinigung

In den 1990er Jahren erhält die BAM ein großes Test- und Versuchsgelände in Brandenburg. Dort gibt es Prüfstände u.a. für Gase, Pyrotechnik, Sprengstoffe und explosionsfähige Stoffe, eine Fallversuchsanlage sowie ein Drohnentestgelände. Weitere Veränderungen ergeben sich um die Jahrtausendwende: Die BAM forscht seither auch zu Gründungspfählen, Tragstrukturen und Rotorblättern von Offshore-Windkraftanlagen und sorgt damit für eine sichere Nutzung von erneuerbarer Energie. Seit 2015 unterhält die BAM einen Wissenschaftsstandort in Adlershof. Dort bündelt sie vor allem ihre Forschungen im Bereich Chemie und Referenzmaterialien.

Neueste Entwicklungen

2018 startet das Programm BAMStartup Slingshot, mit dem die BAM die Ausgründung von Start-ups aktiv unterstützt. Gefördert wurden z.B. Unternehmen zum Druck von 3D-Keramiken, zur Bauwerksüberwachung mit Sensorik und zur Reinigung von Peptiden in der Pharmabranche. 2019 zählt die BAM zu den Gründungsmitgliedern des Verbundprojektes MaterialDigital, das eine virtuelle Plattform für Werkstoffdaten etabliert. 2020 gründet die BAM das Kompetenzzentrum H2Safety@BAM und unterstützt damit die Wasserstoffstrategien der Bundesregierung und der EU.

Ein Mann im Overall neben einem 3D-Drucker, ein Wasserstofftank, eine Drohne, die von einem Mann mit Schutzweste ferngesteuert wird

Quelle: BAM

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