Projektlaufzeit
01.10.2010 - 30.06.2017
Projektart
Verbundforschungsprojekt
Projektstatus
Geschlossen
Kurzbeschreibung
MOSYTRAF untersucht die Windeinwirkungen durch eine weltweit einmalige Kombination aus Naturmessungen, Windkanalversuchen und numerischen Berechnungen. Die Ergebnisse sollen die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit von Freileitungen verbessern.
Ort
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM)
Unter den Eichen 87
12205 Berlin
Strommast mit Freileitungen Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Quelle: BAM
Technische Universität Braunschweig, Institut für Stahlbau
Förderer
E.on Netz GmbH
50Hertz Transmission GmbH
TenneT TSO GmbH
MOSYTRAF - MONITORINGSYSTEM ZUR TRAGVERHALTENSSTUDIE VON FREILEITUNGEN UNTER BÖENBEANSPRUCHUNG
Die BAM bearbeitet in Kooperation mit dem Institut für Stahlbau der Technischen Universität Braunschweig ein Forschungsvorhaben zur Untersuchung der Windbeanspruchung von Hochspannungsleitungen: MOSYTRAF.
Messungen, Windkanaluntersuchungen, Computersimulation
Eines der wichtigsten Ziele von MOSYTRAF ist es, aus Messungen und Rechenmodellen mit Hilfe von standortspezifischen Parametern allgemeingültige Bemessungsregeln im Freileitungsbau abzuleiten. Das Forschungsprojekt trägt Material aus drei Ebenen zusammen: aus der weltweit erstmalig so umfangreichen kontinuierlichen Messung an Mast und Seil, aus Windkanaluntersuchungen sowie aus Computersimulationen.
Grafische Darstellung der installierten Sensoren Quelle: BAM
Für die Messungen an Ort und Stelle wählten Experten der BAM ein über 800 Meter langes Stück einer Hochspannungsleitung bei Rostock, bestehend aus drei Masten. Sie statteten zwölf Abstandshalter zwischen den Leiterseilen mit Sensoren aus (in der Höhe zwischen 30 und 50 Meter), ein weiteres Messgerät wurde an einem Mast befestigt. Videokameras an den Masten ermöglichen es, die aktuellen Bewegungen der Leiterseile zu betrachten.
Wie die Messungen an der Rostocker Versuchsstrecke belegen, trifft der Wind nie gleichmäßig auf die Leiter, je stärker er ist und je unregelmäßiger das umgebende Gelände ist, das zur Verwirbelung beiträgt, desto größer sind die Schwankungen der Last. Das Diagramm aus einer nur einminütigen Aufzeichnung belegt, wie komplex der Zusammenhang zwischen der Geschwindigkeit, der Zeit und dem Ort des Auftreffens von Böen auf die Leitung ist. Die Geschwindigkeitsspitzen erreichen die 13 Sensoren – also die Freileitung – nie gleichzeitig.
Mit der heute zur Verfügung stehenden Technik kann MOSYTRAF sehr komplexen Fragestellungen nachgehen, um die Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit im Freileitungsbau zu optimieren.
Typische Windcharakteristik: Visualisierung eines räumlich und zeitlich verteilten Windfeldes an einer Freileitung. Quelle: BAM
Der Mitgliederbereich enthält detaillierte technische Infos, Übertragungen von Webcams und Downloads