01.11.2017
Versuchsstand zur selektiven Extraktion von Chrom(VI)-Verbindungen aus Sekundärrohstoffdüngemitteln

Versuchsstand zur selektiven Extraktion von Chrom(VI)-Verbindungen aus Sekundärrohstoffdüngemitteln

Quelle: BAM, Fachbereich Thermochemische Reststoffbehandlung und Wertstoffrückgewinnung

Zunehmender Bedarf und unsichere Rohstoffversorgung lassen für die Zukunft eine gesteigerte Produktion von Düngemitteln aus Recyclingprodukten und Abfällen erwarten. Um eine sichere Anwendung solcher Produkte zu gewährleisten, ist die Kenntnis des Gehaltes an carcinogenen und ökotoxischen sechswertigen Chromverbindungen (Cr(VI)) von großer Bedeutung. Da die bestehenden Analysenverfahren auf herkömmliche Düngemittel zugeschnitten sind, wurde die Eignung eines nasschemischen Extraktionsverfahrens für Cr(VI) hinsichtlich der neuartigen Recycling-Düngemittel untersucht. Dazu wurden unterschiedliche relevante Materialien sowie gezielt mit Cr(III) und Cr(VI) versetzte Qualitätskontrollproben verwendet. Die Cr(VI)-Gehalte lagen generell unter 2 mg/kg mit Ausnahme einer thermisch nachbehandelten Klärschlammasche, die einen Cr(VI)-Gehalt von 12.3 mg/kg aufwies. Die Gegenwart organischer Bestandteile in Schlämmen oder von abgeschiedenem Struvit führte zur Reduktion des zugesetzten Cr(VI) und störte die Wiederfindungsexperimente. Cr(VI)- Reduktion war auch in thermisch behandelten Klärschlammaschen zu beobachten, vermutlich auf Grund des Gehaltes an Eisen(II)-Verbindungen. Obwohl bestimmte Matrizes eine analytische Herausforderung darstellen, ist das Verfahren generell für Düngemittel auf Basis von Recyclingprodukten geeignet.

Determination of chromium (VI) in primary and secondary fertilizer and their respective precursors
Oliver Krüger, F. Fiedler, Christian Adam, Christian Vogel, R. Senz
Chemosphere Volume 182, September 2017, Pages 48-53
BAM Abteilung Material und Umwelt, Fachbereich Thermochemische Reststoffbehandlung und Wertstoffrückgewinnung