20.07.2018
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Quelle: BAM

Afrika entwickelt sich rasant – allen voran die Bauwirtschaft. Das zieht unlängst zahlreiche internationale Unternehmen an: Nach Angaben der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) wurden bereits 2012 neun der zehn größten ausländischen Neuinvestitionen in Afrika getätigt. Die afrikanische Union selbst will bis 2030 über das eigens initiierte Programme for Infrastructure Development in Africa (PIDA) 380 Mrd. Dollar investieren. In den nächsten zwei Jahren sollen bereits 51 Projekte in einem Umfang von insgesamt 51 Mrd. US-Dollar umgesetzt werden. Damit bietet der „Kontinent der Chancen“ enormes Potential für wissenschaftliche und wirtschaftliche Kooperationen. Um einen nachhaltigen Infrastrukturausbau zu realisieren, sind gemeinsam Best-Practice-Lösungen zu entwickeln und zu implementieren. Denn die Strahlkraft, die von Afrikas Entwicklung ausgeht, wirkt sich im Gegenzug auf andere Kontinente aus: Hier erprobte nachhaltige Bautechnologien können eine ungleich höhere Wirkung entfachen als dies jemals in Europa möglich wäre.

Für diese Vorhaben sind gut ausgebildete Nachwuchskräfte erforderlich, die vorhandene Technologien mit innovativen Ansätzen und dem Bewusstsein für Nachhaltigkeit verbinden. Hier soll die neu ins Leben gerufene ISEE Konferenz unterstützen und Impulse geben: Keynote-Speaker aus Wissenschaft und Wirtschaft greifen aktuelle und künftige Herausforderungen wie Digitalisierung, neue Wertschöpfungsketten, bio-basierte Rohstoffe, Energieeffizienz und Klimaschutz auf.

Anmeldung ist kostenfrei und offen für jeden – Plätze sind limitiert

Die Konferenz richtet sich an alle, die sich in vielfältiger Art und Weise mit Bautechnik, Konstruktion und der Nutzung nachhaltiger Materialien aber auch mit Aus- und Weiterbildung bzw. Wissensvermittlung auf diesem Gebiet beschäftigen. Gemeinsam sollen Strategien diskutiert werden, wie in Forschung und Lehre ein größeres Bewusstsein für knappe Ressourcen, alternative Baustoffe, Umweltverträglichkeit und Wirtschaftlichkeit generieren werden kann.

Für die Anmeldung ist das Formular auf der Konferenzwebsite auszufüllen. Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenfrei, die Plätze sind limitiert. Die Reise- und Unterkunftskosten sind selbst zu tragen. Darüber hinaus können 30 Reisestipendien für Flug, Unterkunft und Teilnahme vergeben werden.

BAM engagiert sich seit fast 10 Jahren in Afrika

Seit knapp 10 Jahren kooperiert die BAM bereits mit afrikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei der Forschung an Beton und Bindemitteln sowie bei der Organisation von Workshops zu nachhaltiger Bautechnik. Begonnen hatte die Zusammenarbeit mit dem von der EU finanzierten SPIN-Programm, das die BAM zwischen 2009 und 2013 koordinierte. Dessen Ausgangsfrage war: Wie könnten innovativer Beton und neue Bauweisen in Afrika aussehen? Dafür besuchten BAM-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Betonfachleute Afrikas und veranstalteten in beiden Ländern gemeinsam Konferenzen, wo Forschungsarbeiten diskutiert und Netzwerke gebildet wurden.

Daraus entstanden verschiedenste Projekte, wie der pan-Afrikanische Ringversuch PACE-PTS zur Prüfung von Zement und Baustoffen, der in regelmäßigen Abständen Experten von mehr als 40 Laboren aus über 20 Ländern verbindet. Oder die ACCTA Konferenz (International Conference on Advances in Cement and Concrete Technologies in Africa), die nach 2013 (Südafrika) 2016 (Tansania) in 2020 wieder in Südafrika stattfinden wird. Im zusammen mit der VolkswagenStiftung initiierten KEYS-Projekt trat die BAM speziell mit afrikanischen Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern in Dialog. Über drei Jahre hinweg wurde der gemeinsame Austausch organisiert. Hier setzt auch die ISEE Konferenz an, und möchte Impulse für eine bessere Ausbildung geben, so dass die nächste Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Spitzenforschung betreiben und in die Praxis umsetzen können.