14.05.2018
Gruppenbild mit Carineh Ghafafian (Mitte vorn) und Carlos Enrique Abad Andrade (links vorn)

Carineh Ghafafian vom Fachbereich Mechanik der Polymerwerkstoffe (Mitte vorn) und Carlos Enrique Abad Andrade vom Fachbereich Anorganische Referenzmaterialien (links vorn) haben sich für das FameLab Deutschland-Finale qualifiziert.

Quelle: H. Hecht, Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ

Beim regionalen Vorentscheid von FameLab Germany 2018 für die Region Berlin/Brandenburg konnte die BAM gleich doppelt punkten: Carineh Ghafafian vom Fachbereich Mechanik der Polymerwerkstoffe und Carlos Enrique Abad Andrade vom Fachbereich Anorganische Referenzmaterialien qualfizierten sich für das FameLab Deutschland-Finale in Bielefeld, das heute am 14. Mai ab 19 Uhr stattfindet.

In dem Wettbewerb haben junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler drei Minuten Zeit, um ihre aktuellen Forschungen auf unterhaltsame Art vorzustellen. Carlos Abad erklärt dem Publikum, wie hungrige Isotopenzwillinge bei der Feststellung der Herkunft unseres Weins helfen können. Carineh Ghafafian will die Fachjury mit ihrer Präsentation zum Thema Erste Hilfe bei Rotorblättern von Windkraftanlagen überzeugen.

Carineh Ghafafian, Carlos Abad, Sie haben sich für das deutsche Finale in Bielefeld qualifiziert. Herzlichen Glückwunsch! Was war die größte Herausforderung bei Ihrer Teilnahme am Wettbewerb?

Carineh Ghafafian: Dass man ein wissenschaftliches Thema in nur 3 Minuten verstehbar präsentieren muss. Und dann auch noch einem gemischten Publikum. Das war für mich etwas Neues und sehr Herausforderndes. Ich mache gerne Präsentationen aber so etwas habe ich noch nie ausprobiert. Nachdem ich eine Idee hatte, war der Rest aber ziemlich einfach.

Carlos Abad: Ja, das komplizierteste ist die Reduktion. Wir arbeiten hier sehr interdisziplinär. Da sind Physiker, Chemiker, Geologen und so weiter. Ich habe mich gefragt: ‚Wie kann man alles das zusammenfassen und daraus eine runde Sache machen?‘ Das war sehr kompliziert.

Diese Art der Präsentation geht mit einer starken Vereinfachung einher. Stört Sie das manchmal?

Carlos Abad: Nein, das stört mich überhaupt nicht; es ist wie in der Unterhaltung mit Freunden. Wenn ich in die Tiefe gehen möchte, schreibe ich ein Journal oder einen wissenschaftlichen Aufsatz, in dem es Platz dafür gibt. Ich freue mich eher, wenn jemand sagt: ‚Ah okay, endlich habe ich das verstanden‘. Ich denke, das ist sehr wichtig.

Carineh Ghafafian: Ja, das denke ich auch. Ich bin zufrieden, wenn ich mein Thema klar erklären kann, sodass alle es verstehen und das ist auch genau der Grund, warum ich diesen Wettbewerb von Anfang an prima gefunden habe.

Wie haben Sie sich auf Ihren Auftritt vorbereitet?

Carlos Abad: Ich habe viele Freunde, die keine Chemikerinnen oder Chemiker sind und keine Ahnung von Naturwissenschaften haben, die mich immer fragen, was ich eigentlich mache. Mit denen habe ich geübt. Ich hatte die Idee schon länger im Kopf, dass Isotopen wie zwei Menschen sind, die tanzen. Das ist eine gute Idee, um die Sache zu vereinfachen. Die Leute können sich dann die Atome als Personen vorstellen.

Carineh Ghafafian: Ich habe lange überlegt, wie ich das Thema angehen soll. Ich habe versucht von unterschiedlichen Punkten anzufangen. Aber man muss oft zu viele schwierige Wörter benutzen. Wenn man mit einem großen Bild anfängt, das alle kennen, ist das nicht so. Alle kennen Windkraftanlagen, alle kennen Rotorblätter. Und dann kann ich immer kleiner und kleiner werden.

Sind Sie vor dem Deutschlandfinale in Bielefeld aufgeregt?

Carlos Abad: Ja natürlich. Im Deutschlandfinale sollen circa 1000 Leute da sein. Das sind sogar mehr als im eigentlichen Finale in England. Das finde ich sehr schön.

Carineh Ghafafian: Vor einem so großen Publikum habe ich auch noch nie gesprochen. Aber ich freue mich schon sehr. Auch auf die Atmosphäre. Alle sind sehr enthusiastisch und möchten etwas Neues lernen und das ist ziemlich einzigartig, würde ich sagen.

Über FameLab

FameLab ist ein vom British Council ins Leben gerufener globaler Wettbewerb für Wissenschaftskommunikation für junge Studierende im Bereich der Naturwissenschaft und Ingenieurwesen. Unter dem Motto „Talking science“ sollen die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Publikum in drei Minuten möglichst unterhaltsam erklären, woran sie forschen. Als Hilfsmittel sind alle Gegenstände erlaubt, die sie mit auf die Bühne tragen können, außer PowerPoint- Präsentationen und Poster. Eine Fachjury beurteilt die Vorträge nach den drei Kriterien Content, Clarity und Charisma. Der Wettbewerb wird weltweit in 35 Ländern ausgetragen. Die Gewinner der jeweiligen Länder messen sich auf dem Cheltenham Science Festival in England mit der globalen Konkurrenz.