09.01.2018
Für seinen herausragenden wissenschaftlichen Beitrag hat Tobias Thiede vom Fachbereich Mikro-Zerstörungsfreie Prüfung (rechts) den mit 200 Euro dotierten Juniorpreis gewonnen.

Für seinen herausragenden wissenschaftlichen Beitrag hat Tobias Thiede vom Fachbereich Mikro-Zerstörungsfreie Prüfung (rechts) den mit 200 Euro dotierten Juniorpreis gewonnen.

Quelle: BAM, Fachbereich Mikro-Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP)

Im November fand in Berlin die 2. Tagung des Deutschen Verbandes für Materialforschung und -prüfung e.V. (DVM) zum Thema additive Fertigung statt, bei der auch der DVM-Juniorpreis verliehen wurde. Tobias Thiede vom Fachbereich Mikro-Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) konnte die Jury mit seiner Präsentation über die Ergebnisse seiner Arbeit am Neutronenreaktor BER II überzeugen.

Additive Fertigungsverfahren gelten als zukunftsweisend und haben sich daher längst für die Serienproduktionen etabliert, beispielsweise in der Fahrzeugindustrie. Die durch additive Fertigung gefertigten metallischen Bauteile unterscheiden sich mitunter stark von konventionellen Gussteilen. Dies gilt besonders in Hinblick auf ihre Mikrostruktur und damit auch für ihre Materialeigenschaften. Im Bereich der Charakterisierung additiv gefertigter Bauteile ist daher noch viel Arbeit zu leisten. „Wir möchten dabei eine Führungsrolle übernehmen. Mit dieser Auszeichnung sind wir unserem Ziel ein kleines Stück nähergekommen“, erklärt Tobias Thiede.

Bei der präsentierten Forschung handelt es sich um Eigenspannungsanalysen additiv gefertigter Probekörper. Mit Hilfe von Neutronenbeugung untersucht Tobias Thiede technische Bauteile zerstörungsfrei auf entstehende Eigenspannungen. Diese können in Bauteilen leicht zu Schäden mit verheerenden Folgen führen. Dem Wissenschaftler ist es zusätzlich gelungen, die ermittelten Eigenspannungsfelder mit der gewählten Scanstratgie während der additiven Fertigung in Verbindung zu bringen.

„Ich bin besonders stolz auf diesen Preis, weil die Entscheidung keine politischen Hintergründe hat. Sie ist eine Anerkennung der ausgezeichneten Arbeit, die unser Nachwuchs zur additiven Fertigung leistet“, kommentiert Prof. Dr. Giovanni Bruno, Leiter des Fachbereichs Mikro-Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP), die Verleihung des Preises.

Über den DVM

Der Deutsche Verband für Materialforschung und -prüfung fördert den Wissenstransfer in den Bereichen Strukturintegrität, Materialforschung sowie Werkstoff - und Bauteilprüfung, dies schon seit 1896. In derzeit zwölf multidisziplinär vernetzten Arbeitskreisen und diversen Veranstaltungsformaten treffen sich Fachleute aus Wissenschaft, Forschung, Industrie und Dienstleistungsunternehmen, um branchenübergreifend über neueste Forschungsergebnisse zu diskutieren und zukünftige Forschungsziele zu definieren.

Der 2011 neu geschaffene DVM-Juniorpreis ist eine Auszeichnung für junge Wissenschaftler. Sie wird für einen herausragenden Vortrag bei einer DVM-Arbeitskreisveranstaltung vergeben. Der Preis soll Anerkennung für diese herausragende Arbeit und Motivation für weiteres engagiertes Forschen in der Zukunft sein.