29.03.2022

Miriam Grüneberg

Miriam Grüneberg analysiert in Madagaskar die Trinkwasserqualität

Quelle: THW/Susanne Hörle

Miriam Grüneberg ist Chemisch-Technische-Assistentin (CTA) im Fachbereich Chemische und Optische Sensorik an der BAM. Seit 20 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich beim Technischen Hilfswerk (THW) und bringt ihr an der BAM erworbenes chemisches Wissen bei der Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland (SEEWA) ein. Die SEEWA ist eine Einheit des THW, die im Ausland nach einer Katastrophe Brunnen und Wasserleitungen repariert und die Trinkwasserversorgung wiederherstellt. Über Ihren Einsatz in Madagaskar hat sie uns berichtet.

Was genau ist Deine Aufgabe bei der SEEWA?

Bei der SEEWA bin ich für die Kontrolle des gereinigten Trinkwassers zuständig. Das Wasser, was im Ausland durch das THW aufbereitet wird, muss der strengen deutschen Trinkwasserverordnung entsprechen. Ich kontrolliere es chemisch, physikalisch und biologisch. Außerdem überprüfe ich das Rohwasser. Ich muss über alles, was ich mache, genau Laborbuch führen und mich mit der Wasserbehörde vor Ort zur Wasserqualität austauschen.

Was habt ihr in Madagaskar gemacht? Wie sah Dein Arbeitsalltag dort aus?

Madagaskar wurde durch den Zyklon „Batsirai“ im Februar schwer getroffen und die Inselbewohner hatten kein sauberes Trinkwasser. Unser Erkundungsteam hat daher erstmal eine passende Trinkwasserquelle gesucht. Dafür sind wir in mehrere Ortschaften, die von den Zyklonen stark betroffen waren, gefahren und haben dort das Rohwasser kontrolliert und nach einem passenden Platz für unsere Anlage mit knapp 16 Tonnen Material gesucht.

Als dieser dann endlich gefunden war, mussten wir zunächst das komplette Camp inklusive Labor aufbauen. Mein Arbeitsalltag sah so aus: Morgens habe ich die Reinwasserblasen auf Chlorgehalt kontrolliert und nach der Tagesbesprechung des Teams eine Reinwasseranalyse gemacht. Den ganzen Tag über habe ich die Trinkwasserproduktion begleitet und die Werte kontrolliert. Abends habe ich dann noch mikrobiologische Untersuchungen des Wassers durch Entnahmen an der Anlage und am Trinkwasserspeicher gemacht.

Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Aufbau eines mobilen Labors

Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden und Aufbau eines mobilen Labors

Quelle: THW/Susanne Hörle

Wie hat Dich Deine Arbeit an der BAM auf den Einsatz in Madagaskar vorbereitet?

Da ich in an der BAM das Glück habe, in einer internationalen Gruppe zu arbeiten und Englisch zu meinem Arbeitsalltag gehört, hatte ich sehr gute Voraussetzungen für meinen Einsatz. Außerdem hatte ich durch meine lange Erfahrung in mehreren Laboren an der BAM einen guten Überblick über den Laborhaushalt – wann was benötigt wird und wann was gemessen werden muss.

Welche Tipps hast Du für BAM Mitarbeiter*innen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen?

Ehrenamtliche Arbeit ist ein sehr weites Feld und im Internet findet man viele Informationen dazu. Außerdem gibt es in regelmäßigen Abständen Ehrenamtsbörsen, bei denen Organisationen und interessierte Ehrenamtliche zusammenkommen können. So kann man sich ein sehr gutes Bild darüber machen, was es alles für Möglichkeiten gibt.

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